Wer von 2G, 3G und 4G sprach meinte vor wenigen Monaten noch Mobilfunkstandards. Heute dominiert die 3G-Regel im Zusammenhang mit den Einschränkungen auf Grund der Corona-Situation. Egal ob über die Handy-Gs oder die Corona-Gs: Darüber sollte man unter Freunden nicht diskutieren. Ansonsten sind Auseinandersetzungen vorprogrammiert. Als Veranstalter müssen wir uns an die jeweils geltenden Regeln und Vorschriften halten. Egal ob wir wollen oder nicht und egal ob man dafür Verständnis aufbringen kann oder nicht.
Was erstaunt sind die zum Teil harschen Worte, Anschuldigungen und Vorwürfe an die Adresse der Veranstalter. Wer nicht genesen, nicht geimpft oder nicht getestet ist, darf aktuell leider an den Anlässen nicht teilnehmen. Es gilt die Zertifi katspfl icht. Wir halten uns ohne Wenn und Aber an die Vorschriften und hoffen, dass sich die Situation möglichst bald zum Besseren wendet. Denn auch wir wünschen uns ein unbeschwertes und unkompliziertes Leben, wie wir es von früher kennen.
Kürzlich hatte ich ein längeres Gespräch mit einem grossen Fan der Sendung «100 % Vollgas». Er erklärte mir, dass er dankbar sei hier immer wieder neue Interpreten mit neuen Clips sehen zu dürfen. Dem Lob folgte ein «Aber». Leider sei noch nie ein Video-Clip seines Lieblingssängers ausgestrahlt worden. Ich habe ihm erklärt, dass wir nur Video-Clips senden können, wenn der Interpret selbst Videos hat und uns diese zur Verfügung stellt. Dies war ihm nicht bewusst. Er glaubte tatsächlich, dass wir die Video-Clips für alle kostenlos produzieren und ausstrahlen. Das ist leider nicht möglich, denn mit der Herstellung solcher Clips sind hohe Kosten und ein grosser Aufwand verbunden. Jede Künstlerin und jeder Künstler muss sich selber um neue CD Produktionen und Video-Clips bemühen.
Wir selbst erstellen keine Video-Clips, leiten aber Anfragen gerne an unsere Partner weiter. Viele Künstler träumen von einer grossen Karriere und erwarten, dass ihnen die Welt zu Füssen liegt, wenn sie eine CD veröffentlichen. Ganz so einfach ist es nicht. Nicht einmal, wenn man eine engelhafte Stimme hat. Es wird einem nichts geschenkt. Wer wirklich Erfolg haben möchte, muss hart an diesem Arbeiten. Wie überall sonst auch. Die Produktion eines Albums ist nur ein kleiner Teil der Arbeit. Dazu gehört die Erstellung eines Marketingkonzepts, die Kontaktpflege zu Medien, Journalisten und Veranstaltern, die Produktion von Video-Clips, die Präsenz in sozialen Medien und so weiter. Wer dies selbst noch nie gemacht hat, holt sich am besten einen Profi zur Seite. Denn nicht jede Sängerin und jeder Sänger ist ein geborener Vermarkter und Netzwerker. Zudem hilft auch in diesem Bereich die Erfahrung und das nötige Wissen für das strategische Vorgehen. Die Chance so Erfolg zu haben ist wesentlich grösser. Eine Garantie gibt es aber nie. Ich habe in meiner Vergangenheit mit sehr vielen Sternchen und ganz grossen Stars zusammengearbeitet. Daher weiss ich aus eigener Erfahrung, dass fast kein Star von heute auf morgen geboren wurde.
Das Musikgeschäft ist knallhart.Man braucht viel Nerven, Ausdauer, Geduld und vor allem grossen Einsatz und die nötigen fi nanzellen Mittel. Denn die Zeiten, in denen alle für Gotteslohn gearbeitet haben, sind defi nitiv vorbei. Sehr oft höre ich die Frage, warum dieser oder auch ein anderer Schweizer Künstler nicht weiterkommt. Die Antwort ist meist ganz einfach: Er hat zuwenig Biss. Vorausgesetzt das nötige musikalische Talent ist vorhanden. Gerade zu Corona-Zeiten haben es einige Künstler verpasst die Zeit zu nutzen neue Wege zu suchen und sich auf die Zeit nach Corona vorzubereiten. Wer sich in den eigenen vier Wänden verkrochen hat, Mitleid erwartete und sich vor allem selbst bemitleidete, hat das Musikgeschäft nicht verstanden. Um Erfolg zu haben, muss man arbeiten. Hart arbeiten! Denn ohne Fleiss wird man auch nicht Millionär. Ausser man spielt Lotto und hat unendlich Glück. Die Wahrscheinlichkeit so Millionär zu werden oder zum Durchbruch zu gelangen ist aber verschwindend klein.
Euer Elmar Fürer